Das offizielle Jahr begann am 14. Januar für Billigheim-Ingenheim mit einem Neujahrsempfang im Bürgerhaus in Billigheim. Ortsbürgermeister Dietmar Pfister und der Gemeinderat luden ein und die Bevölkerung ließ sich das nicht zweimal sagen. Ab 18:30 Uhr konnte man sich wieder ein „Prosit Neujahr“ und ein herzliches „Hallo“ zurufen. Endlich – nach zwei Jahren Corona-Pause.
Der Billigheim-Ingenheimer Neujahrsempfang hatte alles, was klassischer Weise dazugehört. Der Saal war gefüllt mit allerlei Persönlichkeiten aus den hiesigen Kultur-, Sport- und Politikebenen. In lockerer angenehmer Atmosphäre kam man sich wieder „näher“ – nach zwei Jahren Abstinenz. Es wurde freudig angestoßen mit einem perlenden Glas Sekt und auch die Umarmungen und Küsschen waren an diesem Abend weit verbreitet.
Pünktlich begann das vielfältige Programm. Bürgermeister Pfister begrüßte die Gäste aufs herzlichste und bemerkte lächelnd, dass sich aller Ansicht nach, viele Mitbürgern diesen Termin in ihrem Veranstaltungskalender rot angestrichen haben. Was ihn besonders freut, erklärte er. Und fügte mit an, das zeige ihm, wie viele Bürger sich mit der Gemeinde identifizieren. Und das wiederrum mache ihn sehr stolz.
Ebenfalls mit einem herzlichen Willkommen grüßte er unter anderem den rheinland-pfälzischen Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Alexander Schweitzer, Landrat Dietmar Seefeld sowie den Verbandsbürgermeister aus Landau-Land, Torsten Blank. Ebenso die Beigeordneten der Verbandsgemeinde Landau-Land Uwe Huth, Peter Jean und Günter Erb. Wie auch Peter Schehl, VR-Bank Südliche Weinstraße-Wasgau ev. Eine weitere Begrüßung ging an die Feuerwehr Billigheim-Ingenheim / Impflingen, die durch Wehrführer Nicola Krämer und seine Stellvertreter Jens Dietrich und Sascha Feitig vertreten war. Weiterhin auch an die Wehrleiter Stefan Kaiser und Stellvertreter Thomas Keller der Feuerwehr Landau-Land. Diesen Gruß verband Ortsbürgermeister Dietmar Pfister mit einem großen Dank für die ehrenamtlichen Leistungen der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden. Weitere Willkommensgrüße gingen an den Vertreter der Kirchengemeinden, Pfarrer Heinlein, sowie an die Purzelmarktkönigin, Julia III., die Weinprinzessin der Wein- und Ferienregion Landau-Land, Paula Schimpf, an die Prinzenpaare der Gemeinde: vom BICC das Kinderprinzenpaar Leonie, I. und Lennert, I., sowie Prinzessin Jaqueline, I., und Prinz Lorenz, I. vom KVI.
Weiter ging es mit einem Gruß an die Beigeordneten Andreas Pfalzgraf und Wilfried Eck, sowie alle weiteren Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde und Vereinsvorstände. Ein besonderes Hallo ging an Neubürgerinnen und Neubürger der Ortsgemeinde Billigheim-Ingenheim und an den Crescendo Chor Mühlhofen unter der Leitung von Sabine Deutsch, der diesen Abend musikalisch begleitete. Zu guter Letzt bedankte sich der Ortsbürgermeister mit einem Blumenstrauß einfach mal bei seiner Ehefrau Yvonne und erklärte seinen Dank für die stetig hilfsbereite und freundliche Unterstützung.
Gleich danach waren verschiedene Ehrungen an der Reihe. Im November letzten Jahres legte nach achteinhalb Jahren das langjährige Gemeindemitglied Sabine Bader ihr Amt nieder. Mit einem Blumenstrauß und einer Ehrenurkunde wurde sie verabschiedet. Volker Bangerth folgt als Nachrücker.
Im August auf der Bühne des SWR, um den Publikumspreis Ehrensache 2022 entgegenzunehmen – am Neujahresempfang auf der Bühne des Bürgerhauses war – Daniel Grimm. Sein Engagement im Rahmen seiner Facebook-Gruppe „Miteinander füreinander-Südpfalz“ ist eine Ehrung wert. Er gründete die Gruppe zu Beginn der Coronapandemie. Er und sein Team zeichnen sich durch organisierte Hilfsbereitschaft und Solidarität nach der Flutkatastrophe im Ahrtal oder während des andauernden Ukraine-Krieges aus. Dietmar Pfister bedankte sich für die Bereitschaft zur Hilfe.
Weiters wurde der Schützenverein Appenhofen mit Ehrungen bedacht. Der Verein konnte einen Doppel-Aufstieg feiern. Zum einen der Aufstieg der ersten Mannschaft von der Oberliga in die 2. Bundesliga und der nahtlose Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Oberliga.
Bürgermeister Pfister zollte großen Respekt gegenüber den Schützen und der Applaus des Publikums war ihnen gewiss.
In seiner sich anschließenden Neujahrsrede wurde Ortsbürgermeister Dietmar Pfister nachdenklich. Neben den Rück- und Ausblicken seitens der Gemeindepläne, ging er auf die momentanen Krisen der Welt ein. Die mittlerweile leider den Weg in die kommunalen Ebenen gefunden haben und sich so auch auf die Arbeit in der Gemeinde auswirken.
Er ging auf die Veränderungen der Menschen in den letzten drei Jahren ein. Das Positive und Lebensbejahende ist nicht mehr vorrangig. Es gäbe mehr und mehr einen teilweise egoistischen und aggressiven Ton im Umgang miteinander. Dieser ging auch an ihm nicht spurlos vorüber. Verständnis wäre ein Anfang zu einem Besseren.
Dagegen setzt Pfister aber auch das positive Beispiel, wie die Hilfsbereitschaft und die Empathie seitens der Bürger, die zu einer großen Welle der Solidarität führten. Und appellierte an alle Bürger: „Halten Sie an diesem Miteinander fest und bauen Sie es aus! Es ist wichtig, dass wie wieder mehr miteinander reden. Lasst uns das Positive Sehen und über das Gute und Gelungene sprechen!“
Im Zuge dessen verwies er auf die gestemmten Herausforderungen innerhalb der Ortsgemeinde Billigheim-Ingenheim, unter anderem auf die Etablierung der Einkaufshilfe, die das Team der kommunalen KiTa organisiert.
An den Einbau einer neuen Heizung im Rathaus Billigheim, erinnert er. Und nach einem Wasserschaden im Jahre 2021 in der KiTa in Billigheim, musste diese teilweise ins Bürgerhaus umziehen. Infolge des Schadens bei der KiTa wurde eine neue Küche eingebaut.
Ein weiterer Wasserschaden, ebenfalls im Jahre 2021, war im Freizeitbecken des Schwimmbades zu vermelden. Rund 30.000 Liter Wasser gingen verloren und das Becken musste für eine Saison gesperrt bleiben.
Das Neubaugebiet Am Pfaffenberg 2 konnte fertig erschlossen werden und ist bereits nahezu komplett bebaut. Arbeiten an den Parkplätzen und Freiflächen stehen noch an.
Die Vogesen-, Wasgau- und Haardtstraße in Ingenheim konnten erneuert werden. Der Dank gilt an dieser Stelle Minister Alexander Schweitzer, der mit seinem Einsatz dafür sorgte, dass auf Mittel aus dem I-Stock zurückgegriffen werden konnte, so Pfister. Diese Mittel belaufen sich auf 150.000 Euro.
Aber auch die Natur kam nicht zu kurz. Gemeinsam mit dem NVS (Naturschutzverband Südpfalz) schloss die Gemeinde einen Kooperationsvertrag zur ökologischen Aufwertung des Billigheimer Bruchs ab. Erste Erfolge sind zu sehen. Ein LEADER-Fördervertrag zur Erstellung eines Informations- und Erlebnispfades wurde gestellt.
In den zurückliegenden Monaten sind auf dem Friedhof in Ingenheim neue Grabfelder und Wege angelegt worden. Der Platz um die Leichenhalle frisch asphaltiert. Für die nächsten Jahre sollen die Projekte Friedhof und die Leichenhallen in Billigheim, Ingenheim und Mühlhofen sanierungstechnisch angegangen werden, sowie weitere Arbeiten an Grabfeldern und am Wegebau.
In 2022 durften aber gegen all dem wuchernden Pessimismus, endlich wieder tolle Events gefeiert werden. Purzelmarkt, Weinfest in Mühlhofen oder die Kerwe Ingenheim und das Kapellenfest in Appenhofen waren, jedes für sich, ein toller Erfolg.
Wie bereits an den Festen oft erwähnt, werden auch in Zukunft bei allen Festivitäten Helferinnen und Helfer gesucht. Alle freuen sich über helfende Hände, erklärte Pfister.
Ökologisch wertvoll auch das Stadtradeln der VB Landau-Land, das im Jahre 2022 wieder stattfand. Billigheim-Ingenheim, vertreten durch 177 Personen, die 40.654 Kilometer zurückgelegten. Damit errangen sie den ersten Platz. Durch diese besondere Aktion wurden etwa sechs Tonnen CO2 vermieden. Ein tolles Projekt, dass durch den ersten Platz der Radler aus dem Ort eine große Anerkennung in der Gemeinde fand.
Natürlich lassen sich viele Projekte, die noch im Raum stehen, nicht in einem Jahr oder in einer Legislaturperiode erreichen. Aber wir haben uns einiges vorgenommen, erklärt der Bürgermeister. Er verwies in einem Nebensatz auf die kommenden Kommunalwahlen im Jahre 2024.
Unter anderem die Sanierung und Neugestaltung der Rohrbacher Straße, die Umsetzung eines Verkehrs- und Parkraumkonzeptes in der Gemeinde. Weiters stehen die Erneuerungen der Feldwege, vor allem im Bereich des Wahlhofes, sowie die Vermarktung der gemeindeeigenen Wohnungen in der östlichen Gleisbergstraße in Verbindung mit der Realisierung des sozialen und barrierefreien Wohnraums, auf der Agenda.
Im Sommer dieses Jahres soll die Erschließung des Neubaugebietes Niederfeld II mit rund 30 Bauplätzen zwischen Ingenheim und Mühlhofen erfolgen. Auch hier wird ein alters- und behindertengerechter Wohnraum geschaffen.
Der Ausbau der KiTa-Kapazitäten ist ein weiteres Großprojekt, dass angegangen wird in den kommenden Jahren. Aufgrund der erfreulichen Bevölkerungsentwicklungen in der Gemeinde und der Erschließung von Neubaugebieten, herrscht akuter Bedarf an KiTa-Plätzen.
Die katholische Kindertagesstätte würde die Gemeinde gerne übernehmen, sanieren, um- und ausbauen.
Hierzu befindet wir uns in konstruktiven Gesprächen mit den Kirchenvertretern und sind optimistisch, dass wir eine passende Lösung finden, erklärte Dietmar Pfister.
Eine weitere Mammutaufgabe sei die Sanierung des Schwimmbades in Ingenheim. Der Wasserschaden im Sommer 2021 hat gezeigt, dass enormer Handlungsbedarf besteht. Dazu laufen auch schon Gespräche mit der Hoffnung, zeitnah mit der Planung zu beginnen.
Neben dem Einbau einer neuen Heizung im Bürgerhaus, wird im Zuge dessen die Lüftung und die Not-Beleuchtung erneuert. Dieses Bauvorhaben soll mit Errichtung einer PV-Anlage (Photo-Voltaik-Anlage) kombiniert werden, um möglichst autark zu agieren. Hierbei geht es vor allem darum, erneuerbare Energien zu nutzen.
Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, so der Ortsbürgermeister, das Thema erneuerbare Energien in der Gemeinde zu forcieren. Hierbei geht es um zusätzliche Prüfungen, ob PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Flächen errichtet werden können. Auch würde die Gemeinde die Einwohner des Ortes gerne bei der Realisierung solcher Projekte bei sich zuhause, unterstützen.
Seit 2019 steht Billigheim-Ingenheim mit diversen Energieversorgern im Austausch, um zukunftsfähige Projekte, zum Beispiel Erdgasnetze und die damit verbundenen Alternativen zu prüfen. Auch soll zeitnah die restliche Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt werden.
Angedacht im Gemeinderat ist die Errichtung eines Windparks mit 3 bis 5 Windanlagen im Tiefen-Tal, Gemarkung Billigheim. Dieses Thema war schon mehrmals ein Punkt auf der Tagesordnung im nicht-öffentlichen Teil der letzten Sitzungen.
In der nächsten Gemeinderatssitzung, am 24. Januar, um 18:30 Uhr im Bürgerhaus, wird das Windpark-Projekt öffentlich vorgestellt. Und es wird eine Entscheidung bezüglich dessen erfolgen.
Zu dieser Sitzung sind alle Bürger herzlich willkommen, so der Bürgermeister.
Zum Schluss der Neujahrsrede nutzte Ortsbürgermeister Dietmar Pfister die Gelegenheit „Danke“ zu sagen an den Minister Alexander Schweitzer, Landrat Dietmar Seefeld und den Verbandsbürgermeister Torsten Blank für ihre Grußworte, sowie bei der Weinprinzessin der Weinregion Landau-Land, Paula Schimpf und natürlich bei der amtierenden Purzelmarktkönigin, Julia, die III. und wünschten allen ein frohes 2023.
Ebenfalls freue ich mich, auf viele kommende schöne Begegnungen auf einer unserer zahlreichen Veranstaltungen in der Gemeinde, bemerkte Pfister noch anschließend. Und erklärte verschmitzt, dass die letzten Jahre die Feste nur noch „To-Go“ abgehalten wurden. Was auch seinen Reiz hatte, aber in Echtzeit feiern zu dürfen, ist unschlagbar.
Danach folgte eine Dia-Show, zusammengestellt von Robert Croissant, der an diesem Abend leider nicht dabei sein konnte, die die Höhepunkte und Ereignisse des letzten Jahres wiedergab.
Bei einem guten Glas Wein oder einem Gläschen Sekt und vor allem guten Gesprächen, ließ man diesen gelungene Neujahrsempfang langsam ausklingen. Im Namen der Gemeinde Billigheim-Ingenheim übernahm die Verköstigung das Weingut Esther Grün im Namen der Bauern- und Winzerschaft Billigheim-Ingenheim.
(Vera Allmann-Stübinger)